Digital Leadership stärken - Schulleitungen brauchen bedarfsorientierte Angebote zur Professionalisierung

Forum Bildung Digitalisierung veröffentlicht Impulspapier „Schulleitungen und digitale Schulentwicklung. Impulse zur Stärkung von Professionalisierungsangeboten”

Berlin, 28.10.2021. Für die Ausübung ihrer Leadership-Rolle müssen Schulleitungen als Schlüsselakteure für das Gelingen des digitalen Wandels an Schulen selbst umfassend qualifiziert sein, ausreichend Unterstützung erhalten und die entsprechenden Rahmenbedingungen vorfinden. Um einen Überblick über die Angebotslage und einen Einblick in gelungene Ansätze und mögliche Leerstellen der digitalisierungsbezogenen Qualifizierungsangebote für Schulleitungen und deren Teams zu erlangen, hat das Forum Bildung Digitalisierung ein Autor:innenteam unter der Leitung von Pierre Tulowitzki, Fachhochschule Nordwestschweiz, mit der Erstellung des Impulspapiers „Schulleitungen und digitale Schulentwicklung. Impulse zur Stärkung von Professionalisierungsangeboten” beauftragt. Dem Impulspapier liegen umfassende Recherchen und Interviews im offenen und vertrauenswürdigen Austausch mit Expert:innen für die Schulleitungsqualifizierung zugrunde, unter anderem mit Vertreter:innen der Landesinstitute für die Lehrerfortbildung und Schulentwicklung. Das Impulspapier liefert Hintergrundwissen und Handlungsimpulse für Entscheider:innen in Bildungspolitik und -verwaltung.

Bedarfe für die Qualifizierungsangebote zur Professionalisierung von Schulleitungen

Schulleitungen sehen sich mit vielfältigen Herausforderungen rund um die digitale Schulentwicklung konfrontiert. Geeignete Qualifizierungsangebote zur Professionalisierung von Schulleitungen zur Bewältigung der Aufgaben stellen einen wichtigen Hebel dar. Um Wirksamkeit entfalten zu können, müssen sie am tatsächlichen Bedarf ausgerichtet sein:

Als wichtiger Faktor für das Gelingen der digitalen Schulentwicklung gelten die Haltung und das Mindset der Schulleitung, welche durch eine innere Überzeugung
für die Potenziale der Digitalisierung geprägt sind.

Schulleitungen haben Bedarf an beratender Begleitung, wie beispielsweise durch Coaching und Mentoring, zu digitalen Entwicklungsprozessen. Ebenso birgt die Vernetzung von schulischen Führungskräften untereinander erhebliches Potenzial für die Professionalisierung.

Die Steuerung der Unterrichtsentwicklung ist ein Kernbereich schulischen Leitungshandelns.

Bei der pädagogisch sinnvollen Integration digitaler Medien in den Unterricht besteht der größte Bedarf zur Qualifizierung von Schulleitungen. Basierend auf den Bedarfen zeigen die Autor:innen lösungsorientierte Impulse zur Stärkung von Professionalisierungsangeboten für Schulleitungen auf.

Es braucht länderübergreifende Standards für die Schulleitungsqualifizierung. In Anlehnung an die von der Ständigen Konferenz der Kultusminister ausformulierten Standards für die Lehrerbildung können bundesweite Standards für die Qualifizierung von Schulleitungen Klarheit schaffen, wie es um die Kompetenzen der Schulleitungen auf dem Gebiet der Schulentwicklung steht, einen Qualitätsrahmen für die Professionalisierung liefern sowie als Orientierung für Weiterbildungen dienen.

Schulleitungen brauchen niedrigschwellige und leichter zugängliche Angebote zur (Weiter-)Qualifizierung. Derzeit finden Schulleitungen eine vielfältige und mitunter
unübersichtliche Angebotslage zur Professionalisierung vor. Um passende Angebote für ihren Bedarf auszuwählen, benötigen sie mehr Orientierung, um Angebote beispielsweise in einer Übersicht über vorhandene Angebote und ihre Inhalte zu bewerten.

Vertreter:innen aus den Landesinstituten äußern den Wunsch nach mehr Vernetzung und Austausch zwischen den einzelnen Bundesländern, um Qualifizierungsangebote
für Schulleitungen weiterzuentwickeln. Die bessere Vernetzung könnte dazu beitragen dass bewährte Konzepte übertragen werden.

„Nur durch mehr Professionalisierung und Verbindlichkeit bei der persönlichen Fort- und Weiterbildung, können Schulleitungen die digitale Schulentwicklung wirksam ausgestalten. Dafür müssen sie qualitativ hochwertige Angebote mit einheitlichen Standards vorfinden, um ihre veränderte Rolle im Kontext der Digitalisierung gut ausüben zu können”, sagt Jacob
Chammon, Vorstand des Forum Bildung Digitalisierung. Prof. Dr. Pierre Tulowitzki, Leiter der Professur Bildungsmanagement und Schulentwicklung an der Fachhochschule Nordwestschweiz ergänzt: „Damit Lehrkräfte und Schulleitungen Digitales sinnvoll in ihre pädagogische Arbeit integrieren können, braucht es die passenden Grundhaltungen, Infrastruktur, Ressourcen und geeignete Fort- und Weiterbildungen. In vielen Bundesländern gibt es bereits Angebote, doch liegt noch viel Potenzial in der Vernetzung über Ländergrenzen hinweg.“

Das vollständige Impulspapier finden Sie hier zum Download: https://www.forumbd.de/publikationen/impulspapier-schulleitungen-und-digitale-schulentwicklung/.

Im Rahmen der Konferenz Bildung Digitalisierung 2021 werden die Erkenntnisse aus dem Impulspapier am 11. November 2021 um 13:00 Uhr in einer Keynote von Pierre Tulowitzki öffentlich vorgestellt. Im Anschluss ab 13:30 Uhr werden die Handlungsempfehlungen ab 13:30 Uhr in einer Paneldiskussion mit Vertreter:innen aus Bildungswissenschaft, Landesinsituten und der Zivilgesellschaft diskutiert. Weitere Informationen und den Link zur kostenlosen Anmeldung finden Sie hier: https://www.forumbd.de/veranstaltungen/konfbd21/.

Hintergrund

Das Forum Bildung Digitalisierung setzt sich für systemische Veränderungen und eine nachhaltige digitale Transformation im Bildungsbereich ein. Im Zentrum unserer Arbeit stehen
die Potenziale digitaler Medien für die Schul- und Unterrichtsentwicklung. In unseren Projekten, Publikationen und Veranstaltungen und im Dialog mit Bildungspraxis, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft identifizieren wir Gelingensbedingungen für den digitalen Wandel an Schulen, bündeln die Expertise im Feld und navigieren die entscheidenden Akteure durch die notwendigen Veränderungsprozesse.
Weitere Informationen unter: www.forumbd.de.

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