In diesem Spätsommer hat die erste Generation von Absolventinnen und Absolventen erfolgreich ihre dreijährige duale Ausbildung an der Erzieherakademie Heilbronn abgeschlossen. Schwerpunkt der Berufsausbildung ist der klare Fokus auf die praxisintegrierte Ausbildung (kurz PIA), bei der die Schülerinnen und Schüler neben dem theoretischen Teil in der Fachhochschule von Anfang an Praxiserfahrungen in einer Kita-Einrichtung sammeln.
In diesem Spätsommer hat die erste Generation von Absolventinnen und Absolventen erfolgreich ihre dreijährige duale Ausbildung an der Erzieherakademie Heilbronn abgeschlossen. Schwerpunkt der Berufsausbildung ist der klare Fokus auf die praxisintegrierte Ausbildung (kurz PIA), bei der die Schülerinnen und Schüler neben dem theoretischen Teil in der Fachhochschule von Anfang an Praxiserfahrungen in einer Kita-Einrichtung sammeln.
Die Erzieherakademie sieht sich deshalb als zeitgemäße Ausbildungsstätte mit Kopf, Herz und Hand, die ihre Absolvent:innen bestmöglich auf den Berufsalltag vorbereitet. Dazu haben wir mit der Schulleiterin Isabel Engelhaus und der Absolventin Megan Kelly gesprochen.
„Nur wer mit ganzem Herzen dabei ist und bereit, sich ständig weiterzuentwickeln, kann den Anforderungen als Erzieherin oder Erzieher in vollem Umfang gerecht werden.“ Dieser Satz stammt von Isabel Engelhaus, die seit 2018 die Erzieherakademie in Heilbronn aufbaut. Die 39-jährige ist Berufsschullehrerin für die Fächer Deutsch und Mathematik. Sie ist eine moderne Pädagogin, die als Schlüsselqualifikationen für ihren Beruf, ohne eine Sekunde zu zögern, die Begriffe „Empathie und Selbstreflexion“ nennt.
Auch Megan Kelly ist Erzieherin mit Leib und Seele. Die 25-jährige hat sich nach erfolgreichem Ausbildungsabschluss zur Automobilkauffrau entschlossen, ihren „Traumberuf zu ergreifen und Erzieherin zu werden“. Autos seien toll, erklärt die junge Frau aus Nordbaden, „aber soziale Kompetenzen sind wichtiger und für mich ist es sinnvoller, das auch so weiterzugeben innerhalb meiner Lebenszeit“.
Isabel Engelhaus und Megan Kelly haben sich im September 2019 kennengelernt, als der erste Jahrgang für die praxisintegrierte Ausbildung zum/ zur staatlich anerkannten Erzieher bzw. Erzieherin an der Erzieherakademie Heilbronn startete. 17 junge Frauen und zwei junge Männer stürzten sich damals gemeinsam mit ihren Lehrenden am neuen Standort in das Abenteuer einer dualen Erzieherausbildung.
Wir konnten pandemiebedingt nicht annähernd das an Schulgemeinschaft realisieren, was wir uns vorgestellt haben“, fasst es Isabel Engelhaus zusammen und Megan Kelly ergänzt: „Auf der anderen Seite haben wir durch das Virus sehen können, was das moderne Ausbildungskonzept an der Erzieherakademie tatsächlich zu leisten imstande ist.“ Denn die auf dem Bildungscampus in Heilbronn ansässige Akademie entspricht so ziemlich genau dem, was man sich in Deutschland in Sachen Bildung so viel häufiger wünschen würde und was man in der Realität so unglaublich selten zu sehen bekommt: eine bestens ausgestattete Bildungseinrichtung mit modernen Lehrmitteln, wo Lehrenden und Lernenden nicht nur durch die Qualität der Ausstattung und die Unterbringung bereits Wertschätzung für ihre Arbeit entgegengebracht wird, sondern auch durch das Konzept und die Inhalte der Ausbildung. „Ich war total überwältigt, was uns hier alles geboten wurde“, bringt es Megan Kelly auf den Punkt. „Das haben wir alle sehr zu schätzen gewusst.“
Der Unterricht an der Erzieherakademie kann praktisch an jeder Stelle auch digital nachvollzogen werden. Ob Vortragsmanuskripte, Aufgabenstellungen, Ausarbeitungsaufträge, Teamarbeiten oder Live-Unterricht – die Akademie verfügt über Smartboards und Laptops. Effektiver Online-Unterricht bzw. stringentes digitales Lernen sind an diesem Standort keine Fiktion, sondern seit 2019 täglich gelebte Realität. Auf dem gesamten Campus existiert ein funktionierendes WLAN-Netz.
argumentiert Schulleiterin Engelhaus. „Deshalb ist es auch unsere Aufgabe als Erzieherinnen und Erzieher, sie auf den Umgang mit Medien vorzubereiten.“ Durch die Unterstützung der Dieter Schwarz Stiftung ist diese hervorragende Qualität der Ausbildung möglich geworden.
Die praxisintegrierte Ausbildung an der Erzieherakademie Heilbronn funktioniert ganz ähnlich wie ein Duales Studium etwa an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Die angehende Erzieherin oder der angehende Erzieher sucht sich für die dreijährige Ausbildung einen Ausbildungsbetrieb. Dort absolviert sie bzw. er regelmäßig Praxiseinheiten als Teil der Ausbildung und erhält vom
Träger auch ein Ausbildungsgehalt in Höhe von etwa 1.200 bis 1.400 Euro pro Monat – je nach Einrichtung und Ausbildungsjahr. In der Erzieherakademie erfolgt die theoretische Ausbildung. Ganz klares Ziel aller Bemühungen dort laut Isabel Engelhaus: „Wir wollen gute Fachkräfte ausbilden, die mit Empathie herangehen, einen Mehrwert darstellen für ihr Team und sich kontinuierlich weiterbilden.“
Dabei bietet die Erzieherakademie Heilbronn in der Ausbildung Möglichkeiten, die bundesweit einzigartig sein dürften. Mal den Blick über den Tellerrand hinaus wagen? Kein Problem. Auslandspraktika – gefördert vom EU-Programm Erasmus+ für Bildung, Jugend und Sport – stehen zur Verfügung. Einige Schüler:innen aus dem ersten Jahrgang waren in Belgien. Die jüngeren Jahrgänge genossen Erfahrungen in Portugal und Malta. Spanien, die Türkei und sogar Kolumbien stehen aktuell zur Disposition.
ist Isabel Engelhaus überzeugt.
Auch Zusatzqualifikationen können die angehenden Erzieherinnen und Erzieher an der Erzieherakademie erwerben. Megan Kelly ist zum Beispiel „aim-Spracherzieherin“. Das bedeutet, so heißt es auf der Webseite, Megan hat an der Akademie für Innovative Bildung und Management (aim) unter anderem gelernt, wie sie „kindliche Sprachkompetenzen noch besser fördert“ oder wie sie Kinder, „die Deutsch als Fremdsprache erfahren, fachgerecht begleitet“. „Phorms-Europaerzieher:innen“ haben in der Regel eines der bereits erwähnten Auslandspraktika hinter sich gebracht und verfügen über ausgeprägte „Kenntnisse zum Umgang mit Diversität in der Kita.“ Außerdem haben sie „Teaching English“-Erfahrungen gesammelt und sind in der Lage, „die Sprache spielerisch zu vermitteln“. „Experimenta-MINT Erzieher:innen“ können erste „naturwissenschaftliche Experimente“ in den Kita-Alltag integrieren. So werden die Kinder bereits im Vorschulalter neugierig und sind faszinierte kleine Forschergeister, die mit Wasser, Luft und Schwerkraft experimentelle Erfahrungen gemacht haben, wenn sie in der Grundschule ankommen.
Der erste Jahrgang an der Erzieherakademie Heilbronn hat in diesem Sommer seine Abschlusszeugnisse in Empfang genommen. Isabel Engelhaus ist sehr zufrieden mit den ersten drei Jahren der Ausbildung. Sie zieht ein positives Fazit und spricht von einem tollen Jahrgang, mit dem sie unbedingt auch nach der Ausbildung in Kontakt bleiben will. Megan Kelly hat die Zeit als professionell, wertschätzend und auf Augenhöhe erlebt. Alles sei wie ein Studium verlaufen und dabei anspruchsvoll und arbeitsintensiv gewesen. Die erste Generation verfüge über einen riesigen Zusammenhalt und sei sehr besonders, so Megan Kelly. Die praxisintegrierte Ausbildung an der Erzieherakademie Heilbronn sollte Vorbild sein für die Erzieherausbildung in Deutschland insgesamt. Denn nach wie vor fehlt es hierzulande noch häufig an optimalen Ausbildungsbedingungen für den Beruf der Erzieherin und des Erziehers. Betrachtet man seine Bedeutung für unsere Gesellschaft, handelt es sich hierbei um eine fundamentale Fehleinschätzung. Denn Erzieherinnen und Erzieher in Deutschland prägen unsere Kinder, vermitteln Werte und fördern jedes einzelne Kind auf dem Weg in ein hoffentlich erfülltes Leben.